Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Was ist die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)?

Bei der altersbedingten Makuladegeneration kommt es aufgrund verschiedener Stoffwechselstörungen zu einer Schädigung und einem Umbau der Makula, welche mit einer Zerstörung der Sinneszellen einhergeht. Dadurch kommt es zur Minderung des scharfen Sehens im zentralen Gesichtsfeld bis hin zum Verlust der Lesefähigkeit. Betroffene Patienten sehen zentral einen grauen bis schwarzen Fleck, verzerrt oder stark verschwommen. Dagegen bleibt die Funktion der Sehzellen in den Bereichen außerhalb der Macula erhalten. Somit können sich betroffene Patienten meist weiterhin räumlich zurechtfinden.

Man unterscheidet eine sogenannte trockene (nicht exsudative) AMD von einer feuchten (exsudativen) AMD.

Trockene AMD

Beispiel trockene AMD

Altersbedingte Makuladegeneration

Schematische Darstellung „trockene“ AMD

 

Bei der trockenen AMD sind Stoffwechselablagerungen im Bereich der Macula vorhanden (Drusen) oder es sind zurückgebildete (atrophische) Areale erkennbar (s. Foto oben).

Normale Sicht

1. Normale Sicht

Frühform AMD

2. Frühform AMD

Endstadium AMD

3. Sicht im Endstadium der AMD

Bei einer trockenen AMD ist in den meisten Fällen noch eine relativ gute Sehschärfe vorhanden, allerdings kann es im Verlauf der Erkrankung zu einer stark reduzierten Lesefähigkeit kommen. Einige Formen der trockenen AMD können im Verlauf in eine feuchte AMD übergehen.

Feuchte AMD

Beispiel „feuchte“ AMD

Wenn Flüssigkeit oder Blutbestandteile zwischen Aderhaut und Netzhaut bzw. in den Netzhautschichten nachweisbar sind, spricht man von einer feuchten AMD. Eine feuchte AMD geht meist mit einer stark reduzierten Sehleistung einher. Manchmal kann diese Sehminderung in sehr kurzer Zeit entstehen. In einigen Fällen ist eine Unterscheidung, ob bereits eine feuchte AMD vorliegt, nur mit einer Fluoreszenzangiographie (FAG) oder einer OCT möglich.

FAG gesundes Auge

FAG gesundes Auge

Feuchte AMD

FAG „feuchte“ AMD

Risikofaktoren für das Entstehen einer AMD sind hohes Lebensalter, hoher Blutdruck, Rauchen, Arteriosklerose, weibliches Geschlecht, viel UV-Lichtexposition und familiäre Belastung.

Genetik Rauchen Alter UV-Licht

Die genauen Mechanismen, wie die AMD entsteht, sind noch nicht vollständig geklärt. Man nimmt an, dass eine Störung auf der Ebene des Pigmentepithels vorliegt. Dieses kann die erforderlichen Transportmechanismen für die Versorgung der Netzhaut und den Abtransport der Abbauprodukte nicht mehr realisieren.

Die Abbauprodukte lagern sich als sogenannte Drusen ein. Kommt es zu Brüchen oder Rissen im Pigmentepithel, entsteht eine Quellung des Netzhautgewebes. Es wachsen Gefäße aus der Aderhaut durch das Pigmentepithel unter die Netzhaut und es entsteht somit eine feuchte AMD.

Behandlung von Risikofaktoren

Die beschriebenen Risikofaktoren sollten nach Möglichkeit behandelt werden. Dazu zählt eine optimale Einstellung von Blutdruck und Blutzucker. Sportliche Aktivitäten (Wandern) und eine gesunde vitaminreiche Ernährung sollten gefördert werden, Rauchen ist nach Möglichkeit zu unterlassen.

Photodynamische Therapie (PDT)

Die photodynamische Therapie ist ein Verfahren, das in der Augenheilkunde zur Behandlung von Gefäßneubildungen eingesetzt wird. Es handelt sich um eine schonende Laserbehandlung, welche die neugebildete Blutgefäße verschließt und die umgebenden Sinneszellen weitestgehend schont. Allerdings wird die PDT heutzutage nur noch sehr selten bei der AMD angewandt, da sie in den meisten Fällen nur eine sehr geringe oder keine Verbesserung der Sehschärfe bewirkt und außerdem hohe Kosten verursacht.

Intravitreale operative Medikamenteneingaben (IVOM)

Durch diese Methode werden Medikamente (meist VEGF-Hemmer) direkt in den Glaskörper des Auges eingebracht. Die Injektion wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt und ist in der Regel nicht schmerzhaft.

Zur Behandlung stehen aktuell 4 Medikamente zur Verfügung:

Beovu®, Lucentis®, Eylea® und Avastin®

Augentropfen

Betäubung des Auges mit Tropfen

Desinfektion des Auges

Desinfektion des Auges und steriles Abdecken

 

Medikamentierung bei altersbedingter Makuladegeneration

Einspritzung des Medikaments

VEGF (vascular endothelial growth factor) ist einer der wichtigsten Faktoren, der für das Wachstum neuer Gefässe verantwortlich ist. Die Hemmung des VEGF verhindert, dass die neuen, abnormen Blutgefässe unter der Netzhaut wachsen und Flüssigkeit aus ihnen austritt.

Das Medikament wird innerhalb von 4 Wochen wieder abgebaut, so dass die Behandlung in der Regel wiederholt werden muss. Die Wirkdauer und die Erfolgsaussichten sind unterschiedlich. Je nach Stadium der Erkrankung und je nach Patient, wirken die verschiedenen Medikamente unterschiedlich.

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