Netzhautablösung

Was ist eine Netzhautablösung?

Die innere lichtempfindliche Schicht der Netzhaut wird – ausgelöst durch unterschiedliche Ursachen – von ihrer Unterlage abgehoben.

Netzhautablösung

Die Folge: An dieser Stelle werden die Sinneszellen nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, die Zellen sterben ab. Das Auge muss unverzüglich behandelt werden, sonst droht eine bleibende Erblindung.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 8.000 Menschen eine Netzhautablösung. Ein erhöhtes Risiko besteht v.a. bei Kurzsichtigkeit ab drei Dioptrien oder mehr. Das Risiko steigt allerdings auch mit zunehmendem Alter. Daher sollte man vom 40. Lebensjahr an regelmäßig eine augenärztliche Untersuchung wahrnehmen, bei der besonders der Augenhintergrund kontrolliert wird. Auch Patienten mit einer Augenoperation, einer schweren Augenverletzung oder -prellung in der Vorgeschichte sind häufiger betroffen.

Den Ursachen entsprechend variieren die Anzeichen, die der Betroffene selber bemerkt. Zu solchen Erscheinungen gehören Lichtblitze auch unter geschlossenen Lidern, das Sehen von Rußflocken oder tanzenden Mücken. Es kann sich plötzlich eine schwarze Wand aufbauen oder ein schwarzer Vorhang fallen. Bei derartigen Beschwerden ist Eile geboten. Es sollte möglichst bald ein Augenarzt aufgesucht werden.

Film Mouches volantes:

Bei bestimmten Netzhautdegenerationen, welche mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer Netzhautablösung einhergehen, einem Netzhautriss oder Netzhautloch muss eine Laserbehandlung durchgeführt werden. So kann eine Netzhautablösung in der Regel verhindert werden.

Film Laserbehandlung eines NH-Loches:

Hat sich die Netzhaut allerdings bereits abgelöst, reicht dies nicht mehr aus und ein chirurgischer Eingriff muss erfolgen.

Netzhautloch

Netzhautloch

umschriebene Netzhaut-Ablösung

umschriebene Netzhaut-Ablösung

fortgeschrittene Netzhaut-Ablösung

fortgeschrittene Netzhaut-Ablösung

Im Regelfall muss dies in einer Vollnarkose geschehen. Bei scharf umschriebenen und frischen Netzhautablösungen mit eindeutig zu identifizierenden Netzhautlöchern kann eine Operation von Außen erfolgen, bei der entweder eine Schaumstoffplombe oder ein Silikonband auf die Lederhaut aufgenäht wird.

     

Wenn die Netzhautablösung schon länger besteht und bereits Verwachsungen vorhanden sind, muß die Operation von Innen erfolgen (Pars-Plana- Vitrektomie). Hierbei wird der Glaskörper aus dem Auge entfernt. Mittels feinster Instrumente werden Verwachsungen gelöst bzw. die Bindegewebsstränge entfernt. Der Glaskörper wird entweder durch ein Gas oder durch Silikonöl ersetzt, welche die Netzhaut von Innen wieder auf ihre Unterlage drücken.

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